„Dankbar und offen unterwegs“ – so lautete die Einschätzung nach 125 Jahren Evangelisch-methodistischer Kirche in Halle


Die Gründung der Gemeinde

Im Herbst des Jahres 1890 kommt ein junger Mann aus Nürnberg, um in Magdeburg und Halle über das Evangelium zu reden.

Es ist der 31jährige Methodistenpfarrer Jakob Ekert und seine Arbeit scheint in Halle anfangs erfolglos: Lediglich 9 Interessierte finden sich zum ersten Vortrag ein, dessen Einnahmen nicht einmal die Saalmiete einbringen.

Dennoch setzt er seine Mission fort und intensiviert seine Arbeit.

Bereits zwei Jahre später wurde der Beschluss gefasst, für das Glaubenswerk in Halle eine feste Predigerstelle zu schaffen. Jakob Ekert kehrt nach Nürnberg zurück, wo er wenige Jahre später die Leitung des Diakonissenwerkes übernimmt – heute als Martha-Maria bekannt. So ist es sicher kein Zufall, dass 1912 zwei Diakonissen von Martha-Maria in Halle eine Privatpflegestation eröffnen – die Wurzeln des Diakoniewerkes Martha-Maria in Halle

Der Methodistenpfarrer Jakob Ekert renoviert im Herbst 1890 eine Bildhauerwerkstatt am Harz 11 und lädt die Hallenser zum Gottesdienst ein.

Die Anfänge des Methodismus

Die Geschichte des Methodismus beginnt im 18. Jahrhundert in England. Der anglikanische Pfarrer John Wesley (1703-1788) suchte mit seinem Bruder Charles Wesley (1707-1788) und anderen nach einem verbindlichem Glauben, der im Leben sichtbar wird. Aus dieser Einstellung heraus entstand eine Erweckungsbewegung, aus der die methodistische Kirchenfamilie hervorging.

John und Charles Wesley gehörten während ihres Studiums an der Oxford University zu einer kleinen Gruppe, die gemeinsam die Bibel studierte und über den Glauben diskutierte. Dabei wurde ihnen bewusst, dass ihr christlicher Glaube nicht etwas theoretisches sein soll, sondern sichtbare Auswirkungen haben muss.

Aus dieser Überzeugung heraus, begannen sie Armen zu helfen, Kranke und Gefangene zu besuchen und deren Kinder zu unterrichten. Dieses soziale Engagement wird zu einem wesentlichen Kennzeichen der methodistischen Bewegung. Wegen dieser „Methode“ (man könnte auch sagen „Tick“), die damals so gar nicht zum Wesen und der Denkweise der offiziellen Kirche passte, wurde die Gruppe um John Wesley häufig als „Methodisten“ verspottet. Diesen Spottnamen machten sich die Methodisten jedoch später mit Stolz zu eigen.

Und das waren die Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres 2015

VortragIm April haben wir uns über den Besuch von Dr. Karl-Zehrer gefreut, der als Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche von 1960-1976 die Gemeinde geleitet und begleitet hat. Am Samstag, dem 18. April hielt er einen Vortrag über die Arbeit der Stadtökumene in den späten 1960er Jahren halten und feierte am Sonntag den Gottesdienst mit uns gemeinsam.

MethodismusIm Juni begaben wir uns musikalisch und geschichtlich an die Wurzeln des Methodismus: Das  Instrumentalduo Windwood & Co (Vanessa Feilen und Andreas Schuss) begeisterte uns in einem Erzählkonzert am 19. Juni mit Musik von Charles Wesley.

FolkrockEbenfalls musikalisch empfingen wir am 15. August die Besucher zur 15. Halleschen Nacht der Kirchen: Matthias Zehrer und Band BEGEGNUNG erzählte in seinen Rockballaden über „DAS BESTE VON ALLEM“ und es gelang ihm uns anrühren während er von Glaube und Hoffnung sang.

HöhepunktDer Höhepunkt unseres Jubiläums wurde das Festwochenende vom 11. bis 13. September:

Freitag, 11. September 2015, 19.00-21.00 Uhr – Geschichten, Bilder und Lieder aus 125 Jahren Gemeinde

Sonnabend, 12. September 2015  – Mit einer Trommel-Combo aus dem Sengal wurden wir rhythmisch in Bewegung versetzt, bevor wir uns zum gemeinsamen Kaffeetrinken mit unseren Gästen an die Kaffeetafel setzten. Danach hörten wir Grußworten von Menschen, die uns ein Stück begleitet haben oder mit uns gemeinsam die Stadt gestalten. Zwischen den Reden lauschten wir einigen Musikstücken.

Am Sonntag, dem 13. September 2015, hielt Bischof i.R. Dr. Rüdiger Minor aus  Dresden den Festgottesdienst