Botschaft des Kirchenvorstands an die Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland

Die Generalkonferenz hat auf ihrer außerordentlichen Sitzung in St. Louis den Traditional Plan beschlossen. Dieser hält an den bisherigen Bestimmungen der Kirchenordnung zur Homosexualität fest und fordert darüber hinaus konsequente Anwendung und verschärft Kontrolle und Strafen. In dieser Beschlussfassung der Generalkonferenz wird ausdrücklich eine Stellungnahme der Konferenzen verlangt. Aus diesem Grund haben wir uns als Kirchenvorstand intensiv mit dem Generalkonferenz-Beschluss und der geforderten Umsetzung beschäftigt.

Wir achten demokratisch getroffene Entscheidungen und haben daher in ZK-Kabinett und Kirchenvorstand mehrere Tage lang intensiv, emotional und ehrlich mit diesem Beschluss und allen seinen Folgen gerungen. Unabhängig von unseren inhaltlichen Überzeugungen sind wir einstimmig der Meinung, dass diese Bestim- mungen des Traditional Plan für unsere Kirche in Deutschland nicht akzeptabel sind. Die Evangelisch- methodistische Kirche in Deutschland geht den damit eingeschlagenen Weg von Gesinnungskontrolle und verschärften Strafen nicht mit.

„Es geht es darum, Wege zu finden, damit möglichst viele Menschen in unserer Kirche Heimat haben können. Deshalb wird deutschlandweit ein Gesprächsprozess an einem „Runden Tisch“ stattfinden, der noch vor den Jährlichen Konferenzen 2019 beginnen soll. Dazu werden Menschen verschiedener Gruppierungen und Richtungen aus unserer Kirche eingeladen, um den oben beschriebenen Weg in eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Es ist wichtig, solche Gespräche auch in Gemeinden und Regionen zu führen.“

Botschaft des Kirchenvorstandes der Evangelisch-methodistischen Kirche Deutschland vom 09.03.2019

Bei unseren inhaltlichen Gesprächen haben wir schmerzhaft festgestellt, dass wir in der Bewertung von Homosexualität weder im Kirchenvorstand noch in der Gesamtkirche einig sind. Es gibt in unserer Kirche große Gruppen entgegengesetzter Meinungen zu dieser Frage. Wir vermuten, dass das auch auf absehbare Zeit so bleiben wird. Trotzdem wollen wir als Kirche zusammenbleiben, in der Menschen unterschiedlicher Auffassun- gen miteinander leben können. Wir wollen einander nicht loslassen und uns nicht voneinander trennen, sondern einander festhalten und füreinander einstehen. Denn wir sind überzeugt, dass Jesus uns und un- sere Gaben gemeinsam gebrauchen will.

Auszug, der vollständige Text ist verfügbar unter folgender Adresse:

https://www.emk.de/fileadmin/meldungen/2019/190310-Botschaft_des_KV_wg_TraditionalPlan_Anlage-Botschaft-DEU.pdf