Aus der Zwiebel wird die Blume

Aus der Zwiebel wird die Blume, aus dem Samenkorn ein Baum;
in Kokons versteckte Hoffnung: Schmetterlinge frei im Raum.
Und im Schnee und Eis des Winters träumt der Frühling seinen Traum,
unentdeckt, bis seine Zeit kommt;
Gott allein gibt ihm Raum.

In der Stille wacht ein Lied auf, sucht nach Wort und Melodie;
Nacht und Dunkel weicht dem Morgen; hoffnungsvolle Harmonie.
Aus dem Gestern fließt die Zukunft; was sie bringt, ist jetzt Vision; unentdeckt, bis ihre Zeit kommt; Gott allein kennt sie schon.

Unser Ende ist ein Anfang; unsre Zeit birgt Ewigkeit.
Aus dem Zweifel steigt der Glaube, aus dem Staub Unsterblichkeit. Aus dem Tod folgt Auferstehung und das Ende ist Gewinn, unentdeckt, bis seine Zeit kommt; Gott allein kennt den Sinn.

Natalie Allyn Wakeley Sleeth (USA) 1985 („In the bulb there is a flower“)
Übersetzung: Lothar Pöll 1999